Die KIJU Tagung 2016

Die Weiterbildungen „Einzel- und Gruppenpsychotherapie für Kinder und Jugendliche“ und „Psychodramapsychotherapie mit Kindern und Jugendlichen“ veranstalteten am 31.3. und 1.4.2016 ihre 1. wissenschaftliche Tagung zum Thema:

Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen
Entwicklungsprozesse in Dyaden und Gruppen

 

Im Rahmen dieser Tagung gelang es, gemeinsam mit VertreterInnen aus unterschiedlichen psychotherapeutischen Fachrichtungen und aus ähnlichen beruflichen Kontexten, auf die Entwicklung unseres Tätigkeitsfeldes zu blicken, einen aktuellen Stand darzustellen und zu überlegen, welche Verantwortung, Anforderungen und Möglichkeiten die Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen in sich birgt.

Anhand der Vorträge, der Podiumsdiskussion und der Arbeitskreise fand ein intensiver Austausch über Besonderheiten der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen, der Elternarbeit sowie einzel- und gruppentherapeutischer Methoden und Konzepte statt, der von den 110 TeilnehmerInnen aus ganz Österreich in anregenden Pausengesprächen weitergeführt wurde.

Highlight war die Podiumsdiskussion weil hier aus der Sicht der unterschiedlichen Schulen (GD, Analytikerin, Systemische Familientherapeutin, Jungianerin und Psychodramatikerin) Hypothesen formuliert wurden um Interventionen einzuleiten. Bezogen wurde sich auf eine Videosituation mit einer Familie. Ein wertschätzendes Miteinander war die Basis des Austausches bei dem der Humor auch nicht zu kurz gekommen ist.

Rainer Fliedl bezog sich auf den Entwicklungsraum welcher in der Therapie neu gestaltet wird, auf den Entwicklungsprozess und der Bedeutung der Elternarbeit, und von dem nicht lösbaren Konflikt den Kinder haben wenn die Eltern nicht auch in einen Entwicklungsprozess treten.

Judith Noske (Folien) beschrieb sehr ehrlich die Grenzen der Begegnungen zwischenTherapeutin und Jugendlichen im interpersonalen Raum. „Das Fremde kann auch etwas Gutes sein“, „Innenwelt und Außenwelt“, „auf das achten was sich am lebendigsten anfühlt“, „vor den Jugendlichen nicht verstellen“ , „unser Narzissmus entscheidet die Behandlung mit“.

Manfred Stelzig (Referat) stellte die Nachbeelterung ins Zentrum seines Vortrages. Er foccusierte auf die angeborene Sehnsucht nach Sozialisation und Begegnung.

Georg Sojka sprach über die Schwierigkeiten der Elternarbeit im konstitutionellen Zwangskontext und wies in seinem Vortrag darauf hin, dass Schwarzweiß Malerein zu Spaltungsprozessen führen und ein bunter Malkasten voller Farben das Ziel sein soll.

Michael Günter (Referat) erwähnte die Bedeutung des haltenden Rahmens, der Atmosphäre, und der menschlichen aber professionelle Haltung für die therapeutische Arbeit, sowie die Kontaktaufnahme mit dem Kind über das Spiel und stellte die Squiggletechnik von Winnicott mit sehr anschaulich vor.

Gabriele Biegler-Vitek (Referat) beschrieb die Konzepte der psychodramatische Gruppenarbeit und ihre Umsetzung in der Praxis.

Karin Zajec (Referat) betonte dass nachhaltige, psychische Prozesse Zeit brauchen und unterstrich einmal mehr die Ressource der Gruppe und die Chance in der Nutzung von Heterogenität.

Maria Schönherr beendete mit ihrem Begegnungstheater die Tagung. Durch das Mitspielen des Publikums wurde gemeinsam auf sehr lustvolle Weise das Resümee der Tagung auf die Bühne gebracht.

Die angebotenen Arbeitskreise boten die Möglichkeit zur Vertiefung in spezifische Themenbereiche.

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Insgesamt eine lebendige und spannende Tagung.

Referent_innen:

Prim. Dr. Rainer Fliedl

Das besondere in der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen

Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen ist Teilnahme an einem Entwicklungsprozess der in Schwierigkeiten ist. Es trifft die Störung auf die Entwicklungsaufgabe und es entsteht eine Mischung von altersspezifischer Anforderung und entwicklungsbedingtem Mangel.
Kinder sind abhängig von ihren Eltern. Die Arbeit an der Objektwelt ist daher nicht nur Arbeit an den inneren Objekten sondern Auseinandersetzung mit der Beziehung die das Kind zu seinen Eltern hat und der Beziehung die den Eltern zu ihren Kindern möglich ist.
Die Denkwelt der Kinder ist sehr lebendig, sie ist weniger sprachlich als die der Erwachsenen. Sie fordern uns auf mit ihnen zu spielen und wir werden zu ihren Spielfiguren. Übertragung ist dabei oft nicht ein abstraktes Konzept sondern eine konkrete Spielanweisung.
Diese Besonderheiten machen es für uns als Therapeut_innen notwendig spezifisches Wissen über Entwicklung zu haben, das Kind in seiner Entwicklungsumgebung wahrzunehmen und in seiner spielerischen Welt einen Platz zu finden.

Psychoanalytiker (WAP/IPA) , Dynamischer Gruppenpsychotherapeut, Gruppendynamiktrainer, Lehrtherapeut im ÖAGG, Leiter der Abteilung für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie des Landesklinikums Baden-Mödling (KJPP Hinterbrühl), Leiter des Weiterbildungscurriculum Einzel- und Gruppenpsychotherapie für Kinder und Jugendliche (ÖAGG)

Dr. Judith Noske

“Be-Kenntnisse” – Assoziationen einer Jugendlichentherapeutin im interpersonalen Raum

Fachärztin für Kinder – und Jugendpsychiatrie, Fachärztin für Allgemeinpsychiatrie, Psychotherapeutin, Leiterin der Jugendlichenstation der KJPP Hinterbrühl

Dr.med, MSc Manfred Stelzig

Nachbeelterung

In dem Vortrag soll herausgearbeitet werden, dass der Mensch schon sehr früh nach einem offensichtlich angeborenen Interaktionsprogramm handelt. Bereits intrauterin werden anhand der Ultraschallanalysen interessante Interaktionen bei Zwillingen beobachtet. Im Folgenden soll dargestellt werden, dass nach der Geburt nicht nur ein Verhaltensmuster im Sinne des „intuitive parenting“ auf der Seite der Eltern aktiviert wird, sondern, dass auch der Säugling ein klares Interaktionswunschprogramm aufweist. Zwar sind keine bewussten und reflektierten Handlungen oder Gefühle möglich, aber durch dieses „Programm“ liefert er einen deutlichen Beitrag beim gemeinsamen „Tanz“ zwischen Säugling und Eltern. Die Psyche des Menschen dürfte demnach inhärent dialogisch strukturiert sein. Das würde bedeuten, dass er von Anfang an ein soziales Wesen ist und den Kontakt mit Anderen sucht. Es würde aber darüber hinaus auch bedeuten, dass er diesen Kontakt schon innerlich hat, bevor er ihn in der Wirklichkeit beobachten kann oder sucht.
Bräten spricht von einem inneren virtuellen Anderen. Dieser virtuelle Andere ist vor allem die Mutter aber auch der Vater. Es dürfte vorgeburtlich bereits ein archetypisches Rollenverständnis von der guten, passenden, richtigen Mutter- aber auch der Vaterrolle bestehen. Dies bedeutet, dass er aufgrund dieses angeborenen Programms die für ihn stimmige Begegnung sowohl einfordert als auch gestaltet wird. Wird dieses Urprogramm nicht ausreichend erfüllt, entstehen Kränkungen, Entwicklungsstörungen und psychische Erkrankungen.

Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapeutische Medizin und Neurologie, Psychotherapeut, Lehrbeauftragter der Donau-Universität Krems. Lehrbeauftragter der Donau-Universität Krems, Lehrtherapeut der Fachsektion Psychodrama im ÖAGG

Dr. med. Georg Sojka

“Wir sind geschickt worden” – Elternarbeit im institutionellen Zwangskontext

Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Facharzt für Neurologie, ÖÄK-Dip¬lom für Psychosoziale, Psychosomatische und Psychotherapeutische Medizin, Psy¬cho¬therapeut (KIP), ärztlicher Leiter des Instituts für Erziehungshilfe – Child Guidence Clinics – Wien.

Prof. Dr. Michael Günter

Winnicotts Squiggle-Spiel in der therapeutischen Arbeit mit Kindern

Der Vortrag stellt Theorie und Praxis des von Winnicott entwickelten Squiggle-Spiels dar. Grundlegend ist sein Verständnis von Psychotherapie als Bereich, in dem sich das spielerische Potential der Psyche entfalten kann. Haltender Rahmen und professionelles Setting sind ebenso wichtig, wie die Bereitschaft des Therapeuten, vom Patienten zu lernen. Instruktion und die Arbeitsweise mit der Squiggle-Technik werden skizziert. Durch das wechselseitige gemeinsame Zeichnen von Kritzeln auf ein Blatt Papier und deren Ausarbeitung durch den Gesprächspartner – Patient bzw. Therapeut – entsteht eine Atmosphäre von Gleichberechtigung, die jede Attitüde einer ärztlichen Autorität und Überlegenheit vermeidet. Die spielerische und bildliche Herangehensweise lassen auch bei schwierigen, gehemmten oder schwer gestörten Patienten schnell einen Dialog entstehen, der unbewusste Konflikte im Gespräch zugänglich macht. Daher eignet sich das Squiggle-Spiel insbesondere auch für einen raschen Zugang zur Psyche des Kindes oder Jugendlichen im Erstinterview. EinFallbeispiel mit Squiggle-Bildern illustriert die Arbeitsweise.

Professor für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Studium der Medizin, Kunstgeschichte und Empirischen Kulturwissenschaft in Tübingen und Wien, Facharzt für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie, Facharzt für Psychosomatische Medizin, Psychoanalytiker für Kinder, Jugendliche und Erwachsene und Lehranalytiker (DPV/IPA), Ärztlicher Direktor der Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie am Klinikum Stuttgart, Leiter des Weiterbildungscurriculums Psychodynamische Psychotherapie der Universität Tübingen. Mitherausgeber der Zeitschrift Kinderanalyse.

Gabriele Biegler-Vitek MSc

Die Gruppe – Der Spiegel innerer Spannungsfelder

Psychotherapeutin, Lehrbeauftragte der Donau-Universität Krems, Lehrtherapeutin der Fachsektion Psychodrama im ÖAGG, Leiterin der Weiterbildung Psychodramapsychotherapie mit Kindern und Jugendlichen (ÖAGG)

Mag. Karin Zajec

Stationäre Gruppenpsychotherapie in heterogener Zusammensetzung

In stationären Gruppen ist in der Regel eine Mischung an Störungsbildern, Diagnosen, psychischen Strukturniveaus und anderen Merkmalen wie Geschlecht, Alter, Bildung, etc. anzutreffen. Das Referat gibt ein kurzen Abriss zu Konzept und  Bedeutung unterschiedlicher psychischer Strukturniveaus im Kindes- und Jugendalter und  zu den Bedingungen die es braucht, damit prozessorientierte Gruppenpsychotherapie im stationären Alltag einer kinder- und jugendpsychiatrischen Station gelingen kann. In Folge wird der Fokus auf heterogene Gruppenzusammensetzungen gelenkt. Dabei sollen Chancen und Möglichkeiten strukturgemischter Gruppen hinsichtlich der Affektverarbeitung und des interpersonellen Lernens illustriert werden, sowie deutlich gemacht werden, dass Kinder und Jugendliche meist nicht „durchgängig“ strukturell eingeschränkt sind. Die praktische Relevanz all dieser Aspekte in ihrer Verknüpfung wird anhand von Fallvignetten verdeutlicht.

Klinische und Gesundheitspsychologin, Theaterpädagogin, Kleinkind- und Hortpädagogin, Dynamische Gruppenpsychotherapeutin , Psychologische Leitung der KJPP-Hinterbrühl

Maria Theresia Schönherr MSc, DSAin

Vom Begegnungstheater zum Psychodrama Theater

Ein jeder Mensch trägt in sich die Tastatur auf der man alle Arten emotionaler Erfahrungen spielen kann. Die Vergegenwärtigung solcher ausgewählten Stücke und Szenen führt zu einer Vertiefung der Selbstwirksamkeit. Im Begegnungstheater ist das unsere Absicht. Gehen wir noch einen Schritt weiter, erkunden wir die Bedeutung einer Interaktion braucht es den Zusammenschluss der Dyade mit dem Umfeld, der Gruppe zur Triade. Dieser Ansatz wird mit den Instrumenten des Psychodramas sichtbar gemacht. Die triadische Kommunikation im Arbeitsbereich Psychodrama-Theater ist somit nicht nur auf Begegnung ausgerichtet sonder auch auf die Ausgestaltung des Teleprozesses zwischen den interagierenden Personen. Selbstfürsorge und Selbsterfahrung werden soweit genährt, dass sie ihrerseits die handelnde Person ermächtigen auf das Umfeld, die Gruppe ein zu wirken. Aus jeder gelungenen triadischen Kommunikation erwächst eine neue seelische Melodie.

(Lehr-) Psychodramatherapeutin, (Lehr-) Supervisorin, Beraterin, Lehrbeauftragte der Donau-Universität Krems

 

Arbeitskreise und deren Leiter_innen

DSA Mag. Danielle Arn-Stieger

„Darf ich ihnen nur schnell noch was erzählen?“ Das Tür und Angel Gespräch als Instrument in der Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen

Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut_innen kennen diese Frage. Sie leitet zumeist eine kurze oder längere Erörterung darüber ein, was aus Elternsicht gerade als besonders belastend, störend, beunruhigend erlebt wird – zwischen Tür und Angel und zumeist unter Zeugenschaft des betroffenen jungen Menschen. Umgekehrt kann aber auch der/die Psychotherapeut_in dazu verführt sein, die Begegnung zwischen Tür und Angel zu nützen, um eine wichtige Botschaft an die Erziehungsberechtigten zu übermitteln. Können diese Gespräche als „Elternarbeit im Rahmen einer Kinder/Jugendpsychotherapie“ gewertet werden und sind somit Teil der Methode? Aber auch “virtuell” wird Tür und Angel per mail und WhatsApp und Ähnliches von Eltern genützt: „Ich wollte ihnen nur kurz vorher schreiben, worum es heute wirklich gehen soll.“. Wie halten wir es mit dieser Form von Elternarbeit? In diesem Workshop wollen wir uns an Hand von Fallbeispielen der Referentin und der TeilnehmerInnen gemeinsam Gedanken darüber machen, wie es gelingen kann, direkte und indirekte Kurzkontakte in der Elternarbeit zu einer nützlichen Intervention werden zu lassen.

Klinische und Gesundheitspsychologin, Diplomsozialarbeiterin, Systemische Familientherapeutin, Supervisorin?,
langjährige Mitarbeiterin des NÖ Heilpädagogischen Zentrums Hinterbrühl, Adjunct Professor an der Webster Private University Vienna, freie Praxis in Perchtoldsdorf

Brigitte Jakubowics

Somatische Entwicklungsvoraussetzungen und ihre psychische Bedeutung

Der Arbeitskreis beschäftigt sich mit der Verknüpfung von sinnlichen Wahrnehmungen und der daraus entstehenden, frühesten, psychischen Verarbeitsmöglichkeit. Körper und Psyche entwickeln sich zu Beginn des Lebens parallel. Präverbale, körpernahe Erfahrungen können vom Säugling aufgenommen und durch die Interaktion mit primären Bezugspersonen verarbeitet, symbolisiert und allmählich der Sprache zugänglich werden. Irritationen, Behinderungen und ungenügende sensorische Verarbeitung in dieser frühen Zeit bewirken psychoorganische Störungen und können nur genügend verstanden und behandelt werden, wenn früheste Leib – Seele Vorgänge gemeinsam betrachtet werden

Ergotherapeutin, Psychoanalytikerin, Dynamische Gruppenpsychotherapeutin

Dr. Judith Noske

Psychotische Erlebnisweisen in der Adoleszenz (Zusammenbruch der Realität oder Rekonstruktionsversuch im Subjektiven?)

Die Zeit der Adoleszenz ist eine Herausforderung der Gegensätze. Der Kampf des Ichs um die Herrschaft wird eingegrenzt durch chaotische Prozesse. Identität steht neben Identitätsdiffusion. Der Anspruch auf Wahrheit wird durch Wirklich-keiten verteidigt. Grenzen werden durchlässig und Mauern aufgestellt.
Psychotisches Erleben in der Adoleszenz muss vor unterschiedlichen dynamischen Hintergründen verstanden werden:
+ als regressiver Kollaps ins Symbiotische um Ablösung und Trennung zu verhindern
+ als Aufhebung der Subjekt/Objekt-Differenzierung in der traumatischen Katastrophe
+ als chronisch fortschreitender Verlust psychischer Strukturen
Wir wollen uns in einer Gruppendiskussion über drei Fallbeispiele den unterschiedliche Weisen psychotischen Erlebens annähern und versuchen diese in Bezug auf die unterschiedlichen psychosozialen und therapeutischen Implikationen zu verstehen.

Fachärztin für Kinder – und Jugendpsychiatrie, Fachärztin für Allgemeinpsychiatrie, Psychotherapeutin, Leiterin der Jugendlichenstation der KJPP Hinterbrühl

Hildegard Pruckner MSc

Beziehungsgestaltung in der Psychodrama-Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen

Die Begegnungsbühne ist ein zentrales Element in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Sie ist nicht an einen Ort gebunden sondern fließt als Handlungsprinzip auch in die Arbeit auf der Spielbühne mit ein. Alters-, setting- und störungsspezifische Modifikationen sind für gelingende Beziehungsarbeit von großer Bedeutung. Im Arbeitskreis soll die dazu entwickelte Theorie und Methodik erklärt und demonstriert werden.

Psychotherapeutin, Lehrbeauftragte der Donau- Universität Krems, Lehrtherapeutin der Fachsektion Psychodrama im ÖAGG

Dipl.Päd, Monika Stamenkovic-Strobl

Psychotherapie von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund „Hier und dort fremd“ oder „in zwei Kulturen zu Hause?“

Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund wachsen oft unter anderen familiären und ökonomischen Bedingungen auf und befinden sich im Spannungsfeld zweier Welten. Sie sind den sogenannten Akkulturationsprozess unterworfen, selbst wenn sie erst nach der eigentlichen Migration als Kinder der ersten oder zweiten Generation geboren werden. Der Akkulturationsstress der Eltern hat Auswirkungen auf die psychische Gesundheit der Kinder.
Wie gut kann es gelingen in der Kinder- und Jugendpsychotherapie auf die speziellen Bedürfnisse dieser Kinder und Jugendlichen einzugehen?
Der Arbeitskreis vermittelt wesentliches Wissen über die Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund und Kompetenzen in der transkulturellen Psychotherapie. Es wird sowohl eine theoretische, als auch eine praktische Annäherung vorgenommen.

Psychotherapeutin, Lehrbeauftragte der Fachsektion Psychodrama im ÖAGG, Pädagogin

Monika Wicher MSc

Vom Einzel- zum Gruppenspiel in der Psychodrama-Psychotherapie

Der Alltag der Kinder ist auch durch die Teilnahme an unterschiedlichen Gruppen, wie Familie, Kindergarten-, Schul-, Sport- und Freizeitgruppen strukturiert. Diese Gruppen bieten den Kindern Entwicklungsmöglichkeiten, stellen aber auch Anforderungen an diese. Kinder die in diesen Gruppen durch unterschiedliche Probleme auffallen, brauchen Hilfe und Unterstützung durch Angebote u.a. der Teilnahme an Psychotherapiegruppen.
In der Psychodrama-Psychotherapiegruppe mit Kindern gelingt es diese dabei zu unterstützen notwendige Entwicklungsschritte nachzuholen bzw. zu integrieren. Ziel ist den Kindern ein konstruktives Gruppenerleben in den unterschiedlichen Alltagsgruppen zu ermöglichen. Wie aber kann die Teilnahme für die Kinder in diesen Gruppen vom Start weg als neue konstruktive Gruppenerfahrung erfahren werden? Welche Hilfestellungen brauchen sie hierfür von uns Erwachsenen?
Sehr oft starten die Kinder im Einzeltherapie-Setting. Wie kann der Übergang vom Einzelspiel zum Gruppenspiel gestaltet werden? Wie kann das Spielen in der Einzeltherapie eine Vorbereitung für die Gruppenteilnahme sein? Was braucht es an Vorbereitung für einen gelungenen Gruppenstart des Kindes? An Hand unterschiedlicher Fallbeispiele wird im WS diese Vorbereitungen bzw. dieser Übergang erklärt und beschrieben. Das spezielle Gruppensetting wird skizziert und die jeweiligen Probanden der Fallbeispiele auch in ihren ersten Gruppeneinheiten mit den jeweils notwendigen Interventionen aufgezeigt.

Psychotherapeutin, Lehrbeauftragte der Donau-Universität Krems, Lehrtherapeutin der Fachsektion Psychodrama im ÖAGG, Leiterin der Weiterbildung Psychodramapsychotherapie mit Kindern und Jugendlichen (ÖAGG)

Gwendolin Eckert, Karin Zajec

Gruppenpsychotherapie mit 5-10 jährigen Kindern

In der Gruppenpsychotherapie mit Kindern sind Therapeut_innen nicht nur gefordert, eine altersadäquate Übersetzung erlernter Methoden und Techniken zu entwickeln, sondern müssen auch in der Planung von Setting und Interventionen dem häufig hohen Interaktionstempo der Kinder gerecht werden. Im Arbeitskreis werden folgende Fragen bearbeitet: Nach welchen Kriterien kann beurteilt werden, ob ein Kind von einem Gruppenangebot profitieren kann und wenn ja von welchem? Wie wird sich das Familiensystem des Kindes in der Gruppe reinszenieren? Welche Chancen und Schwierigkeiten bietet die Interaktion der Kinder? Wie kann man Kindern der Altersgruppe von 5 bis 10 Jahren einen sicheren Rahmen geben, der Raum für Entwicklung ermöglicht?

Gwendolin Eckert: Dynamische Gruppenpsychotherapeutin , Gruppendynamikerin,
therapeutische Tätigkeit im Rahmen der Österreichischen Kinderkrebshilfe, freie Praxis in Baden

Karin Zajec: Klinische und Gesundheitspsychologin, Theaterpädagogin, Dynamische Gruppenpsychotherapeutin, Psychologische Leitung der KJPP-Hinterbrühl, Mitarbeit in der Weiterbildung Einzel- und Gruppenpsychotherapie für Kinder und Jugendliche (ÖAGG)

Moderation:

Katharina Warta

Gruppendynamikerin (ÖAGG), Ökonomin (Universität Wien), Beratung im Bereich Forschungs- und Innovationspolitik (Technopolis), freiberufliche Tätigkeit als Trainerin und Moderatorin

 

Judith Noske

Judith Noske

 

Manfred Stelzig

Manfred Stelzig

 

Georg Sojka

Georg Sojka

 

Gabi Biegler Vitek

Gabi Biegler Vitek

 

Karin Zajec

Karin Zajec

 

Rainer Fliedl, Michael Günter

Rainer Fliedl, Michael Günter

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