Referate

Ausgehend von den unterschiedlichen Formen der Elternschaften und deren zugehöriger Kinder werden notwendige Hilfs-Ich-Funktionen altersgemäß thematisiert. Was fördert, was hindert dabei eine gesunde Entwicklung vom Säugling zum autonomen Erwachsenen. Theorieinputs werden erklärt und dargestellt.
Eltern erleben es häufig als Versagen und kränkend ihr Kind in Therapie bringen zu müssen. So erscheint es wichtig Sie nicht aus einer Beziehung auszuschließen, die möglicherweise als Konkurrenz erlebt wird. Die Stärkung elterlicher Kompetenzen trägt dazu bei, dass nachhaltige Veränderungen möglich werden können. Im Fokus des Vortrages sollen inhaltlich der Nutzen und die Chancen der begleitenden Elternarbeit bzw. das Risiko bei unzureichendem Einbezug von Eltern in der Psychotherapie ihres Kindes stehen. Ein wesentliches Ziel dabei liegt darin, dass Eltern als Grundlage der Zusammenarbeit die Therapie unterstützen können und Veränderungsprozesse initiieren, um die (Wieder-)herstellung einer positiven Eltern-Kind-Beziehung zu begünstigen und aufrechterhaltenden Faktoren der Erkrankung des Kindes entgegenzuwirken. Elterngespräche liefern aber auch wichtige Information zum Verständnis des Kindes und ermöglichen darüber hinaus TherapeutInnen selbst zu erleben, wie Eltern mit anderen Menschen umgehen und damit Einblick in die Lebensumgebung des Kindes, der es ständig ausgesetzt ist.
Psychische Störungen bei Kindern und Jugendlichen stehen häufig in Wechselwirkung mit dem familiären Umfeld. Die Behandlung des Kindes/Jugendlichen erfolgt manchmal isoliert und das dringend notwendige Einbeziehen der Bezugspersonen stellt mehrfach große Herausforderungen dar. Das Konzept der Multifamilientherapie bietet die Möglichkeit problematische Verhaltensweisen und Symptome gemeinsam als Familie zu betrachten und zu bearbeiten, indem Mitglieder aus anderen Familien, mit ähnlichen Schwierigkeiten, neue Sichtweisen zur Verfügung stellen. Dank der Außenperspektiven sehen sich die Familien gespiegelt, sie unterstützen sich gegenseitig und lernen voneinander. In einer wohlwollenden Gruppenatmosphäre wird Mentalisierung gefördert und selbstwirksames Handhaben innerfamiliärer Konflikte erlebbar gemacht.

Die stationäre Psychotherapie bietet einen Rahmen mit möglichst förderlichen Bedingungen für Persönlichkeitsentwicklung, in dem fehlende Schritte nachgeholt und ergänzende sowie korrigierende Erfahrungen gemacht werden können.
Aufgenommen an der Abteilung sind jeweils nur die Kinder oder Jugendlichen. Daher ist eine intensive Zusammenarbeit mit den Eltern bzw. den wichtigen Bezugspersonen wichtig. Ebenso wichtig wie die Kooperation ist die Auseinandersetzung mit den jeweiligen Umwelten vor, während und nach dem stationären Setting.